Die Nikolauskirche von Myra



Myra
Myra
Myre, heute Demre, liegt in der südlichen Türkei in der Landschaft Lykien, etwa 100km westlich von Kemer.

Von Griechen und Römern besiedelt war Myra eine der führenden Städte des Lykischen Bundes und beherbergte ein bedeutendes Heiligtum der Jagdgöttin Artemis (Diana).

Sehr früh bestand hier bereits eine christliche Gemeinde. Der Apostel Paulus wechselte in Andriake, dem Hafen von Myra, das Schiff auf seiner letzten Reise nach Rom.


ursprüngliche Nikolauskirche
ursprüngliche Nikolauskirche
Im 4. Jahrhundert wirkte Nikolaus als Bischof dieser Stadt. Über seinem Grab, das bald zur Pilgerstätte geworden war, entstand im 5. Jahrhundert eine erste Kirche als dreischiffige Basilika.

Im Jahr 809 fielen Kirche und Stadt dem Einfall der islamischen Araber unter Harun al Rashid zum Opfer, wurden aber wieder aufgebaut.

Nach einem weiteren arabischen Überfall 1034 ließ der oströmische Kaiser Konstantin IX. (1042-1055) die Kirche wieder aufbauen und um einen Klosterkomplex erweitern. Weitere Überfälle blieben aber nicht aus.


Innenraum
Innenraum
Zu Ende des 11. Jahrhunderts eroberten türkische Seldschuken das Gebiet um Myra.

Im Jahr 1087 entführten Kaufleute aus Bari die Gebeine des Heiligen nach Bari in Unteritalien, das in der Folge zum Zentrum der Nikolausverehrung wurde.

Naturgewalten wie Erdbeben und Überflutungen, dazu Überfälle von See her, setzten der Stadt Myra sosehr zu, dass sie schließlich zum bedeutungslosen Dorf herabkam. Jahrhundertelang blieb die Kirche im Schlamm des Demre-Flusses versunken.

1853 erwarb der russische Zar Nikolaus I. das Areal und begann mit der Wiederherstellung der Kirche seines Namenspatrons. Dabei wurde die Kirche neu eingewölbt. Ein Kreuzgratgewölbe trat an die Stelle der früheren Kuppel. Auch sein Nachfolger Alexander II. setzte sich für den Fortgang der Arbeiten ein.


Nikolauskirche vor der Renovierung
Nikolauskirche vor der Renovierung
Seit 1960 erfolgen Ausgrabungen die bis in die Gegenwart andauern.

Durchgeführt werden diese von der Universität Ankara.


Ausgrabungen der Klostergebäude 2009
Ausgrabungen der Klostergebäude 2009
Da die Abhaltung von christlichen Gottesdiensten in Myra an die Genehmigung durch das türkische Kulturministerium gebunden ist, finden diese sehr selten statt, zuletzt 2007.

Bei dieser Gelegenheit gewährte der türkische Staat einen Zuschuss von 25.000 Euro zur Fertigstellung der Ausgrabungen. Die Arbeiten an der Kirche sind bereits abgeschlossen.

Im Moment wird das an die Kirche angeschlossene Klostergebäude ausgegraben.


Plan
Plan der Kirche (copyright by www.histolia.de)
1    Apostelfresko
2    Haupteingang
3    Vorplatz
4    Hauptraum
5    Apsis
6    Altar
7    vermuteter Nikolaus-Sarkophag
8    Sarkophage
9    Nebeneingang (heute Besuchereingang)

copyright by www.histolia.de


Fotos:

Heutiger Eingangsbereich für Touristen
Heutiger Eingangsbereich für Touristen
Nikolaus-Statue im Eingangsbereich
Nikolaus-Statue im Eingangsbereich
Fresken in der Eingangshalle
Fresken in der Eingangshalle
Fußboden
Fußboden in Opus-sectile-Arbeit (= unterschiedliche Marmorarten in Mustern verlegt)
Altarbereich
Altarbereich: Der Altar steht im Zentrum eines Ciboriums, dessen Säulen wiedererrichtet wurden.
Apsis
Apsis: Drei große Fenster spenden Licht für ein Synthronon: im Halbrund der Apsis über einem Rundgang errichtete Sitzreihen mit dem Bischofsthron
angeblicher Nikolaus-Sarkophag
angeblicher Nikolaus-Sarkophag
Vorplatz
Vorplatz mit äußerer Vorhalle und ursprünglichem Haupteingang
Ostfront mit Apsiden
Ostfront mit Apsiden
Apostelfresko
Apostelfresko im nördlichen Seitenschiff
Freskenreste
Freskenreste

Weiterführende Information zu Myra samt Baugeschichte der Nikolauskirche finden Sie auf www.wissen.de.
Weitere Bilder und Informationen, sowohl zur Nikolauskirche in Myra, als auch zu anderen historischen Orten in der Türkei, finden Sie auf www.histolia.de.

zurück zur Kirchenauswahl




Valid HTML 4.01 Transitional  Valid CSS!

Sanct Nicolay in Sulzbach
 Home   News   Termine   Extras   Galerie   Gästebuch   Glossar   Links   Impressum 

nikolauskapelle.at
Wappen

Wappen
Nikolaus von Myra
Nikolauskirchen in Oberösterreich
Nikolauskirchen weltweit
Geschichte der Sanct Nicolay Kirche 1180-1796
Aspekte eines Kultplatzes
Die Herren von Grünburg
Von der Stifterfamilie der Grünburger zu den Urbaren der Herrschaft Leonstein
Weihe- und Ablassurkunden
Vischerkarte 1667
Renovierung 1681
Kirchensitzmiete
Jahrbuch 1759-1761
Josephinisches Lagebuch 1785
Sankt Nikolaus Kapelle 1987
25 Jahr Jubiläum