Aus einer schriftlichen Quelle des 6. Jahrhunderts wissen wir, dass Nikolaus im 4. Jahrhundert, zur Zeit des Kaisers Konstantin, Bischof von Myra, (heute Demre in der Türkei), gewesen ist. Geboren wurde er um 270 in Patara (heute Kumluca), gestorben ist er vor 340 in Myra.
Nikolaos (griechisch) bedeutet: Sieg des Volkes (Gottes).
Der Überlieferung nach starb Nikolaus als Bischof von Myra am 6. Dezember. Bis zu diesem Tag hatten die Menschen Rosen zur Statue der Göttin Artemis gebracht. Nun brachten sie die Blumen zum Grab des Nikolaus, als Symbol für seine guten Taten. An seinem Todestag hielten die Bischöfe des Landes immer eine Versammlung (Synode) in Myra ab.
Im 5. Jahrhundert war Nikolaus der beliebteste Vorname in Lykien, dem Umland von Myra, was für die Beliebtheit des Heiligen spricht. Er fand sein Grab nicht in seiner Bischofskirche, sondern dort wo die Martyrer bestattet worden waren, wohl deshalb, weil er die Verfolgungszeit besonders unter Kaiser Diokletian noch erlebt hatte. Im 6. Jahrhundert stand über seinem Grab bereits eine Basilika samt Kloster.
Mit dem Eindringen des Islam und dem Zusammenbruch des Oströmischen Reiches - beginnend im 9. Jahrhundert, vollendet im 13.Jahrhundert - begann eine sehr problematische Zeit für Christen und deren geistliche Zentren. Das Kloster am Grab des Heiligen Nikolaus siechte dahin. Zar Nikolaus I. von Russland ließ zwar die Kirche seines Namenspatrons renovieren, doch die Türken verboten die Arbeiten 1863. 1920 wurde der letzte Mönch vertrieben.
Die wiederbelebte Feier am 6. Dezember ist der einzige von der Regierung zugelassene christliche Gottesdienst im Süden der Türkei.
Heute ruhen die Gebeine des Heiligen in der ihm geweihten Basilika in Bari (Süditalien).
Piraten, oder waren es die Bürger von Bari, hatten die Gebeine des Heiligen 1087, dorthin verbracht.
Die Verehrung des Heiligen, im Osten längst verbreitet, hielt durch die Kaiserin Theophanu, der aus Konstantinopel stammenden Gattin Kaiser Otto II., im 10. Jahrhundert auch in der westlichen Kirche Einzug.
Um 1500 hatten die Christen dem beliebten Heiligen weit mehr als 2000 Kirchen und Kapellen geweiht. Besonders jede Seestadt besaß ihre Nikolaikirche.
Mönche trugen die Bitte um Geleit in einen sicheren Hafen ins Geistige und beteten: "O beate Nicolae, nos ad portum coeli trahe" (O seliger Nikolaus, uns zur Himmelspforte geleite)
Ausführliche Informationen zu Nikolaus von Myra finden Sie in der Wikipedia.